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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Wie wird eine Hüftoperation durchgeführt?
Einleitung
Die Hüftoperation, auch als Hüftendoprothese oder Hüftarthroplastik bekannt, ist ein chirurgischer Eingriff zur Ersetzung eines beschädigten Hüftgelenks durch eine Prothese. Diese Art der Operation wird häufig bei Patienten mit schwerer Arthrose, Hüftfrakturen oder anderen degenerativen Erkrankungen durchgeführt. Dieser Blogbeitrag beleuchtet den genauen Ablauf einer Hüftoperation, die Risiken und Komplikationen sowie Erfahrungsberichte von Patienten.

Hüftoperation
Indikationen für eine Hüftoperation
Eine Hüftoperation wird in der Regel bei folgenden Erkrankungen empfohlen:
- Arthrose (Osteoarthritis): Eine degenerative Gelenkerkrankung, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
- Rheumatoide Arthritis: Eine Autoimmunerkrankung, die chronische Entzündungen in den Gelenken verursacht.
- Hüftfrakturen: Brüche des Hüftgelenks, meist infolge von Stürzen oder Unfällen.
- Aseptische Nekrose: Absterben des Knochens aufgrund von unzureichender Blutversorgung.
Ablauf der Hüftoperation
Präoperative Vorbereitungen
Vor der Operation wird eine umfassende medizinische Untersuchung durchgeführt, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu beurteilen. Dazu gehören:
- Bluttests: Überprüfung auf Infektionen und andere gesundheitliche Probleme.
- Röntgenaufnahmen (CT/MRT optional): Um das Ausmaß der Gelenkschäden zu beurteilen.

Röntgenbild Beckenübersicht mit beiden Hüftgelenken
- Anästhesieaufklärung: Besprechung der Anästhesiemethoden und möglichen Risiken.
Operative Techniken
Es gibt verschiedene Techniken zur Durchführung einer Hüftoperation:
- Zementierte Hüftendoprothese:
- Hierbei wird die Prothese mit Knochenzement im Oberschenkelknochen verankert.
- Vorteil: Schnellere postoperative Belastbarkeit.
- Nachteil: Risiko der Zementlockerung über die Jahre, allergische Zementreaktion.

Röntgenbild Beckenübersicht mit beiden Hüftgelenken
- Unzementierte Hüftendoprothese:
- Die Prothese wird ohne Zement fixiert und wächst mit der Zeit in den Knochen ein.
- Vorteil: Längere Haltbarkeit, sofort voll belastbar.
- Nachteil: Längere Einheilungszeit.

Hüftprothese, zementfreie Hüftpfanne und Hüftschaft
- Minimalinvasive Hüftchirurgie:
- Es werden kleinere Schnitte gemacht, was die Heilungszeit verkürzt und postoperative Schmerzen reduziert.
- Vorteil: Schnellere Erholung und weniger Gewebeschäden.
- Nachteil: Technisch anspruchsvoller
Postoperative Versorgung
Nach der Operation wird der Patient in der Regel für einige Tage im Krankenhaus überwacht. Die postoperative Betreuung umfasst:
- Schmerzmanagement: Verabreichung von Schmerzmitteln.
- Physiotherapie: Frühzeitige Mobilisierung, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
- Nachuntersuchungen: Regelmäßige Kontrolltermine, um den Heilungsverlauf zu überwachen.
Risiken und Komplikationen
Trotz der Fortschritte in der Hüftchirurgie gibt es potenzielle Risiken und Komplikationen:
- Infektionen: Können während oder nach der Operation auftreten und erfordern möglicherweise eine weitere chirurgische Intervention.
- Thrombose und Embolie: Blutgerinnsel, die sich nach der Operation bilden können.
- Luxation der Prothese: Das künstliche Gelenk kann sich aus der Pfanne lösen.
- Prothesenlockerung: Die Prothese kann sich im Laufe der Zeit lockern, was eine Revisionsoperation erforderlich macht.
Laut einer Studie von Learmonth et al. (2007) treten postoperative Infektionen in etwa 1-2% der Fälle auf, während Luxationen bei etwa 3-4% der Patienten beobachtet werden. Mit den minimalinvasiven Zugängen reduziert sich das Luxationsrisiko nochmals.
Erfahrungsberichte
Patientenbericht 1
Frau P., 68 Jahre, litt seit Jahren an schwerer Arthrose. „Die Schmerzen waren unerträglich, und ich konnte kaum noch laufen“, berichtet sie. Nach der Operation erholte sie sich schnell und konnte innerhalb von drei Monaten wieder ohne Schmerzen gehen.
Patientenbericht 2
Herr Sch., 75 Jahre, erlitt eine Hüftfraktur nach einem Sturz. „Die Operation war meine Rettung“, sagt er. „Nach sechs Monaten intensiver Physiotherapie kann ich wieder meinen Alltag ohne Einschränkungen bewältigen.“
Arztbericht
Dr. med. Schultka berichtet: „Die Hüftendoprothetik hat sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Durch minimalinvasive Techniken und verbesserte Materialien können wir die Lebensqualität unserer Patienten erheblich steigern.“
Fazit
Eine Hüftoperation ist ein komplexer Eingriff mit potenziellen Risiken, bietet jedoch eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität für Patienten mit schweren Hüftproblemen. Bei Fragen oder dem Wunsch nach einem Beratungstermin können Sie sich gerne an Dr. Schultka wenden oder Ihre Fragen auf www.gelenk24.de/portal stellen.
Sie haben Fragen?
Wenn Sie eine Frage zu diesem Blogbeitrag haben, können Sie Ihre Frage unter:
https://www.gelenk24.de/portal/frage-stellen/ stellen.
Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.
Quellen:
- Learmonth, I. D., Young, C., & Rorabeck, C. (2007). The operation of the century: total hip replacement. The Lancet, 370(9597), 1508-1519.
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Über den Autor
-
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
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