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Medizinischer Aufklärungsbeitrag

von Gelenk24.de

–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka

Was versteht man unter individueller Zelltherapie bei Kniearthrose?

Die Kniearthrose ist eine weit verbreitete degenerative Gelenkerkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Dabei kommt es zu einem fortschreitenden Verschleiß des Knorpelgewebes im Kniegelenk, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Eine vielversprechende Behandlungsoption, die in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die individuelle Zelltherapie. Doch was genau versteht man darunter?

 

Kniegelenk für Knorpeldefekt (Arthrose)

Kniegelenk für Knorpeldefekt (Arthrose)

 

Definition und Grundlagen

Unter individueller Zelltherapie versteht man die Verwendung körpereigener Zellen zur Regeneration und Reparatur von geschädigtem Gewebe. Bei Kniearthrose zielt diese Therapie darauf ab, zwecks Schmerzlinderung die vorliegende Entzündung des Gewebes einzudämmen, den Abbau vom abgenutzten Knorpel zu verlangsamen oder zu stoppen und bestenfalls die Neubildung von Knorpel im Kniegelenk zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Ansätze der Zelltherapie, die sich in der Art der verwendeten Zellen und der Methode ihrer Anwendung unterscheiden.

 

Regenerative Zelltherapie

Regenerative Zelltherapie

 

Arten der Zelltherapie

  1. Mesenchymale Stammzellen (MSCs): Diese Zellen können aus verschiedenen Geweben wie Knochenmark oder Fettgewebe gewonnen werden. Sie haben die Fähigkeit, sich in verschiedene Zelltypen, darunter Knorpelzellen, zu differenzieren.
  2. Chondrozyten-Transplantation: Dabei handelt es sich um die direkte Transplantation von Knorpelzellen, die in einem Labor gezüchtet wurden.
  3. Induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs): Diese Zellen werden durch Reprogrammierung von Körperzellen gewonnen und besitzen ein hohes Potenzial zur Regeneration verschiedener Gewebearten.

 

Gold-induzierte Zytokintherapie als ein innovativer Ansatz in der regenerativen Medizin.

Gold-induzierte Zytokintherapie als ein innovativer Ansatz in der regenerativen Medizin.

Wissenschaftliche Evidenz

Die Wirksamkeit der Zelltherapie bei Kniearthrose wurde in mehreren Studien untersucht. Eine Studie von Emadedin et al. (2012) zeigte, dass Patienten, die mit mesenchymalen Stammzellen behandelt wurden, eine signifikante Verbesserung der Kniefunktion und eine Reduktion der Schmerzen erfuhren [1]. Eine weitere Studie von Filardo et al. (2013) bestätigte diese Ergebnisse und wies zusätzlich auf eine verbesserte Knorpelqualität hin [2]. Schneider et al. belegte in einer ersten Studie vielversprechende Ergebnisse bei Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Funktion von Kniegelenken [3] mit einer neuartigen Zytokintherapie.

Risiken und Komplikationen

Wie jede medizinische Behandlung ist auch die Zelltherapie nicht frei von Risiken. Zu den möglichen Komplikationen zählen:

  • Infektionen: Trotz steriler Bedingungen kann es zu Infektionen an der Entnahmestelle oder im behandelten Gelenk kommen.
  • Fehlende Integration: Die transplantierten Zellen können unter Umständen nicht in das bestehende Gewebe integriert werden, was die Effektivität der Therapie mindert.

 

Erfahrungsberichte

Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz der Zelltherapie bei Kniearthrose liefert der Fall von Frau A. (56). Sie litt seit Jahren unter schweren Kniebeschwerden und entschied sich nach eingehender Beratung für eine Therapie mit mesenchymalen Stammzellen. Nach der Behandlung berichtete sie über eine deutliche Schmerzreduktion und eine verbesserte Beweglichkeit.
Ähnlich positiv äußerte sich Herr R. (62), der nach einer Chondrozyten-Transplantation eine signifikante Verbesserung seiner Lebensqualität verzeichnete.

 

 

Sie haben Fragen?

Wenn Sie eine Frage zu diesem Thema haben, können Sie Ihre Frage stellen unter: www.gelenk24.de/portal. Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.

 

Blutentnahme zur Aufbereitung der Zelltherapie

Blutentnahme zur Aufbereitung der Zelltherapie

Fußnote

  1. Emadedin, M., et al. „Intra-articular injection of autologous mesenchymal stem cells in six patients with knee osteoarthritis: a pilot study.“ Cytotherapy 14.10 (2012): 1404-1413.
  2. Filardo, G., et al. „Mesenchymal stem cells for the treatment of cartilage lesions: from preclinical findings to clinical application in orthopaedics.“ Knee Surgery, Sports Traumatology, Arthroscopy 21.8 (2013): 1717-1729.
  1. Schneider, U., et al. (2020). Intra-articular gold induced cytokine (GOLDIC®) injection therapy in patients with osteoarthritis of knee joint: a clinical study

 

 

 

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Über den Autor

Dr. R. Schultka
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie

Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt

KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde