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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Wie funktioniert regenerative Medizin bei Gelenkarthrose?
Einleitung
Regenerative Medizin bietet neue Hoffnung für Patienten mit Gelenkarthrose. Durch die Anwendung von Stammzellen, Wachstumsfaktoren und anderen biologischen Therapien kann das geschädigte Knorpelgewebe teilweise repariert oder regeneriert werden. Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse, doch es gibt auch Risiken und Komplikationen, die beachtet werden müssen. Erfahrungsberichte von Patienten und Ärzten, wie Dr. Schultka, illustrieren die potenziellen Vorteile und Herausforderungen dieser Behandlungsform. Ein tieferes Verständnis der biologischen Mechanismen hinter der regenerativen Medizin ist entscheidend, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu bewerten.

Bereiche für eine Regenerative Medizin (Gelenke)
Mechanismen der regenerativen Medizin
Stammzellentherapie
Stammzellen sind undifferenzierte Zellen, die sich in verschiedene Zelltypen differenzieren können. Bei der Behandlung von Gelenkarthrose werden häufig mesenchymale Stammzellen (MSCs) verwendet, die aus dem Knochenmark, Fettgewebe oder Nabelschnurgewebe gewonnen werden können. Diese Zellen haben das Potenzial, sich in Knorpelzellen zu differenzieren und die Regeneration des Knorpelgewebes zu fördern.
Eine Studie von Centeno et al. (2014) [1] zeigte, dass Patienten mit Kniearthrose, die mit autologen mesenchymalen Stammzellen behandelt wurden, eine signifikante Verbesserung der Schmerzen und der Gelenkfunktion berichteten.

Ziele der regenerativen Medizin und Zelltherapie
Wachstumsfaktoren und biologische Therapien
Wachstumsfaktoren sind Proteine, die die Neubildung von verschiedenen für die Regeneration von Körpergewebe unerlässlichen Zelltypen fördern. Platelet-rich Plasma (PRP) ist eine konzentrierte Lösung von Blutplättchen, die reich an Wachstumsfaktoren ist und häufig bei der Behandlung von Gelenkarthrose eingesetzt wird. Diese Wachstumsfaktoren können die Heilung des Knorpels unterstützen und Entzündungen reduzieren.
Eine Metaanalyse von Khoshbin et al. (2013) [2] zeigte, dass PRP-Injektionen bei Patienten mit Kniearthrose zu einer signifikanten Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung führten.
Die Zytokintherapie ermöglicht durch ein schonendes Verfahren die Neubildung verschiedener Wachstumsfaktoren und Proteine die gezielt die Entzündung hemmen und die Heilung des Knorpels befördern.
Die Wirksamkeit der Zytokintherapie, Gelenkschmerzen signifikant und nachhaltig zu lindern und die Funktion der behandelten Kniegelenke wiederherzutstellen wurde von Schneider et al im Jahre 2020 [3] belegt.
Risiken und Komplikationen
Obwohl die regenerative Medizin vielversprechende Ergebnisse zeigt, gibt es auch potenzielle Risiken und Komplikationen, die berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören:
- Entzündungsreaktionen: Da bei allen Verfahren der Stammzellentherapien, der Zytokintherapie und für PRP invasive Verfahren angewendet werden, besteht ein gewisses Risiko für flüchtige lokale Entzündungen an den Entnahme-, bzw Einstichstellen.
- Immunreaktionen: Besonders bei der Verwendung von allogenen (von einem Spender stammenden) Stammzellen kann das Risiko von Immunreaktionen (Abstoßung) nicht ausgeschlossen werden. Bei den Verfahren mit körpereigenem Gewebe (PRP, Zytokintherapie, MSCs) hingegen ist dieses Risiko deutlich geringer.
Erfahrungsberichte
Patientenerfahrungen
Frau D., eine 65-jährige Patientin, berichtet: „Nach der Behandlung mit Stammzellen sind meine Knieschmerzen deutlich zurückgegangen, und ich kann wieder längere Spaziergänge machen, ohne Schmerzen zu haben.“

Gewonnenes Serum aus körpereigenem Zellen mit goldinduzierter Zytokin-Therapie
Ärztliche Perspektive
Dr. Schultka erläutert: „Zellentherapien bieten eine vielversprechende Möglichkeit, die Schmerzsymptome der Arthrose zu lindern und die Gelenkfunktion zu verbessern. Allerdings ist es wichtig, dass die Patienten realistische Erwartungen haben und sich über die potenziellen Risiken im Klaren sind.“

Fallbeispiel Wirbelsäule LWS, vor goldinduzierter Zytokin-Therapie und 9 Monate später
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Wenn Sie eine Frage zu diesem Blogbeitrag haben, können Sie Ihre Frage unter: www.gelenk24.de/portal stellen. Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.
Fußnoten
- Centeno, C. J., et al. (2014). „Safety and Complications Reporting on the Re-implantation of Culture-Expanded Mesenchymal Stem Cells using Autologous Platelet Lysate Technique.“ Current Stem Cell Research & Therapy, 9(6), 452-458.
- Khoshbin, A., et al. (2013). „The Efficacy of Platelet-Rich Plasma in the Treatment of Symptomatic Knee Osteoarthritis: A Systematic Review with Quantitative Synthesis.“ Arthroscopy: The Journal of Arthroscopic & Related Surgery, 29(12), 2037-2048.
- Schneider, U., et al. (2020). Intra-articular gold induced cytokine (GOLDIC®) injection therapy in patients with osteoarthritis of knee joint: a clinical study
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Über den Autor
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Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
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