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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Was versteht man unter PSI-Knieprothese?
Einleitung
Die medizinische Versorgung von Kniegelenksarthrose und anderen degenerativen Knieerkrankungen hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Eine innovative Entwicklung auf diesem Gebiet ist die patientenspezifische Instrumentierung (PSI) bei Knieprothesen. Diese Technologie verspricht, die Präzision und Individualisierung von Knieprothesenoperationen zu verbessern. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff PSI-Knieprothese und welche Vorteile, Risiken und Komplikationen sind damit verbunden?
Was ist eine PSI-Knieprothese?
PSI steht für „Patienten-Spezifische Instrumentierung“. Bei dieser Methode wird für jeden Patienten ein individuell angepasstes Operationsinstrumentarium (patientenspezifische Instrumente und Schablonen) hergestellt, basierend auf präoperativen Bildgebungen wie MRT oder CT. Diese personalisierten Instrumente sollen die Platzierung der Knieprothese präziser und damit die Ergebnisse der Operation verbessern.

PSI personalisierte Schnittblöcke für Femur und Tibea
Herstellung und Planung
- Bildgebung: Der erste Schritt umfasst die Erstellung detaillierter 3D-Modelle des Knies durch MRT oder CT-Scans.
- Planung: Anhand dieser Daten wird eine virtuelle Operationsplanung durchgeführt. Die idealen Schnitt- und Positionierungspunkte werden festgelegt.
- Herstellung: Auf Basis dieser Planung werden die Instrumente und oft auch Schnittschablonen individuell für den Patienten angefertigt.

Exakte Planung des Operateurs zur Herstellung der PSI-Schnittblöcke
Vorteile der PSI-Knieprothese
- Präzision: Durch die genaue Anpassung an die individuelle Anatomie des Patienten wird eine präzisere Platzierung der Prothese ermöglicht, was zu besseren funktionellen Ergebnissen führen kann.
- Reduzierte Operationszeit: Da die Instrumente vorab angepasst werden, kann die eigentliche Operation schneller durchgeführt werden.
- Weniger Gewebeverletzungen: Die genaue Planung und Anpassung kann dazu beitragen, unnötige Schnitte und Gewebeschädigungen zu vermeiden.
Risiken und Komplikationen
Trotz der Vorteile sind auch Risiken und mögliche Komplikationen mit PSI-Knieprothesen verbunden:
- Infektionsrisiko: Wie bei jeder Operation besteht das Risiko einer Infektion. Studien zeigen, dass die Infektionsrate bei Knieprothesenoperationen etwa 1-2% beträgt. [1]
- Fehlende Anpassung: Wenn die präoperativen Scans oder die Planung fehlerhaft sind, können die Instrumente falsch gefertigt werden, was zu einer suboptimalen Prothesenplatzierung führen kann.
- Kosten: Die personalisierte Herstellung und Planung sind kostenintensiv, was die Gesamtbehandlungskosten erhöht.
Erfahrungsberichte
Dr. med. Schultka
„Ein Patient von mir, Herr E., hatte eine schwere Arthrose im linken Knie. Nach einer gründlichen Planung entschieden wir uns für eine PSI-Knieprothese. Die Operation verlief komplikationsfrei, und die Rehabilitation war deutlich schneller als bei herkömmlichen Prothesen. Herr E. konnte bereits nach sechs Wochen wieder leichte sportliche Aktivitäten aufnehmen.“
Patientenbeispiel
Frau S., 65 Jahre alt, berichtet: „Nach der Operation mit der PSI-Knieprothese fühlte sich mein Knie sehr stabil an. Die Schmerzen waren minimal, und ich konnte mich schneller erholen als erwartet. Die Entscheidung für diese Technik hat sich für mich als richtig erwiesen.“

Röntgenbild Knieprothese nach PSI-Anwendung
Fazit
Die PSI-Knieprothese stellt eine vielversprechende Weiterentwicklung in der orthopädischen Chirurgie dar, die durch präzisere Anpassungen und potenziell bessere postoperative Ergebnisse überzeugt. Dennoch sollten Patienten und Ärzte die Risiken und höheren Kosten sorgfältig abwägen.
Fußnote
- Lee, G. C., & Pollet, R. M. (2015). „Patient-specific instrumentation in total knee arthroplasty.“ Journal of Knee Surgery, 28(1), 28-32.
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Wenn Sie eine Frage zu diesem Blogbeitrag haben, können Sie Ihre Frage stellen unter: www.gelenk24.de/portal. Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.
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Über den Autor
-
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
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