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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Welche Risiken und Komplikationen sind mit einer Knieoperation verbunden?
Einführung
Knieoperationen, einschließlich arthroskopischer Eingriffe und vollständiger Kniegelenkersatzoperationen, sind weit verbreitete Verfahren zur Behandlung verschiedener Kniebeschwerden. Trotz der häufigen Durchführung solcher Operationen bestehen erhebliche Risiken und potenzielle Komplikationen, die sowohl kurzfristig als auch langfristig auftreten können. In diesem Blogbeitrag werden diese Risiken detailliert erläutert und durch wissenschaftliche Studien sowie Fallbeispiele veranschaulicht.

Knieoperation
Risiken einer Knieoperation
Infektionen
Infektionen sind eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach einer Knieoperation. Laut einer Studie von Berbari et al. (2012) [1] liegt die Inzidenz von postoperativen Infektionen nach einem Kniegelenkersatz bei etwa 1-2%. Infektionen können oberflächlich oder tief sein und erfordern oft eine zusätzliche chirurgische Intervention sowie eine längere Antibiotikabehandlung.

Ekzemreaktion nach Metallimplantation
Blutgerinnsel (Thrombosen)
Blutgerinnsel, insbesondere tiefe Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien, sind ernsthafte Risiken nach einer Knieoperation. Eine Studie von Falck-Ytter et al. (2012) [2] zeigt, dass etwa 0,5-1% der Patienten nach einem Kniegelenkersatz eine Lungenembolie entwickeln können. Prophylaktische Maßnahmen wie die Verabreichung von Antikoagulanzien sind daher essenziell.
Nervenschäden
Nervenschäden können durch direkten chirurgischen Eingriff oder durch postoperative Schwellungen verursacht werden. Diese Schäden können temporär oder permanent sein und zu Taubheit, Kribbeln oder sogar zu motorischen Einschränkungen führen. Der Nervus peroneus ist am häufigsten betroffen.
Narbenbildung und Arthrofibrose
Arthrofibrose, die übermäßige Bildung von Narbengewebe, kann zu einer eingeschränkten Beweglichkeit und Schmerzen im Knie führen. Laut einer Studie von Kim et al. (2010) [3] tritt Arthrofibrose bei etwa 5-10% der Patienten nach einer Kniegelenkersatzoperation auf.
Allgemeine Komplikationen
Neben den spezifischen Risiken gibt es allgemeine Komplikationen wie Reaktionen auf Anästhesie, Blutverlust und Wundheilungsstörungen. Diese Risiken variieren je nach allgemeinem Gesundheitszustand des Patienten und der Art der durchgeführten Operation.

Knie-Revisionsprothese
Fallbeispiele
Fall 1: Patientenerfahrung nach Kniegelenkersatz
Herr T., 67 Jahre alt, unterzog sich einem vollständigen Kniegelenkersatz aufgrund schwerer Arthrose. Trotz einer erfolgreichen Operation entwickelte er nach sechs Wochen eine tiefe Infektion, die eine erneute Operation und eine langfristige Antibiotikabehandlung erforderte. Dank der intensiven Nachsorge konnte die Infektion letztlich kontrolliert werden, und Herr T. konnte seine Mobilität wiedererlangen.
Fall 2: Nervenschaden nach arthroskopischem Eingriff
Frau L., 45 Jahre alt, klagte nach einer arthroskopischen Knieoperation über anhaltende Taubheit im Bereich des Unterschenkels. Eine neurologische Untersuchung ergab eine Schädigung des Nervus peroneus. Durch gezielte Physiotherapie und medikamentöse Behandlung verbesserten sich die Symptome nach mehreren Monaten erheblich.
Prävention und Nachsorge
Eine gründliche Vorbereitung und sorgfältige Nachsorge sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Dies umfasst präoperative Untersuchungen, die Beachtung von Risikofaktoren wie Diabetes und Rauchen, sowie eine adäquate postoperative Pflege, einschließlich Physiotherapie und Thromboseprophylaxe.
Zusammenfassung
Knieoperationen, insbesondere Kniegelenkersatz, sind häufige Eingriffe, die jedoch mit verschiedenen Risiken und Komplikationen verbunden sein können. Zu den möglichen Risiken gehören Infektionen, Blutgerinnsel, Nervenschäden und die Entwicklung von Narbengewebe, das die Beweglichkeit des Knies beeinträchtigen kann. Auch allgemeine Komplikationen wie Reaktionen auf Anästhesie sind nicht auszuschließen. Patientenberichte und wissenschaftliche Studien belegen, dass eine sorgfältige Vorbereitung und Nachsorge entscheidend sind, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Bei Unsicherheiten oder Fragen zur Knieoperation sollte immer ein Facharzt konsultiert werden.
Sie haben Fragen?
Wenn Sie eine Frage zu diesem Blogbeitrag haben, können Sie Ihre Frage stellen unter: www.gelenk24.de/portal. Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.
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Über den Autor
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Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
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