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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Welche Komplikationen können durch eine Knieprothese auftreten?
Einführung
Die Implantation einer Knieprothese ist eine weit verbreitete chirurgische Maßnahme zur Behandlung von fortgeschrittenen Kniegelenkerkrankungen, insbesondere der Arthrose. Trotz der häufig positiven Ergebnisse gibt es jedoch auch Risiken und Komplikationen, die berücksichtigt werden müssen. Dieser Blogbeitrag beleuchtet die potenziellen Komplikationen und illustriert sie mit wissenschaftlichen Fakten und Erfahrungsberichten.

Knieprothese mit gelockerte Femurkomponente
Detaillierte Betrachtung der Risiken und Komplikationen
Infektionen
Infektionen sind eine ernste Komplikation nach Knieprothesenoperationen. Die Infektionsrate liegt bei etwa 1-2% der Patienten [1]. Infektionen können sowohl oberflächlich als auch tief sein. Tiefe Infektionen betreffen das Gelenk selbst und erfordern oft eine langwierige und intensive Behandlung, einschließlich Antibiotikatherapie und möglicherweise einer Revision des Implantats. Ein Fallbeispiel zeigt einen Patienten, der drei Monate nach der Operation eine tiefe Infektion entwickelte, was zu einer erneuten Operation und einer sechsmonatigen Antibiotikatherapie führte.

Revisionsprothese Knie nach Infektion
Thrombosen und Lungenembolien
Thrombosen (Blutgerinnsel) sind eine weitere häufige Komplikation, die nach Knieprothesenoperationen auftreten kann. Ohne prophylaktische Maßnahmen liegt die Inzidenz von Thrombosen bei etwa 40-60% [2]. Thrombosen können zu Lungenembolien führen, einer lebensbedrohlichen Komplikation, bei der ein Blutgerinnsel in die Lunge wandert. Eine Patientin berichtete, dass sie trotz prophylaktischer Maßnahmen eine tiefe Venenthrombose entwickelte, was eine längere Hospitalisierung und intensive therapeutische Maßnahmen erforderte.
Lockerung des Implantats
Die Lockerung der Knieprothese ist eine langfristige Komplikation, die oft mehrere Jahre nach der Operation auftritt. Diese Lockerung kann durch mechanische Abnutzung oder osteolytische Prozesse (Knochenabbau) verursacht werden. Studien zeigen, dass etwa 10% der Patienten innerhalb von 10-15 Jahren eine Lockerung erleben [3]. Dies erfordert oft eine Revisionsoperation, die komplexer und risikoreicher ist als die ursprüngliche Operation.

Modulare Knie-Revisionsprothese
Nervenschäden
Während der Operation können Nerven geschädigt werden, was zu Taubheit, Kribbeln oder sogar Muskelschwäche führen kann. Diese Komplikationen sind seltener, können aber erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten haben. Ein Erfahrungsbericht zeigt einen Patienten, der nach der Operation ein dauerhaftes Taubheitsgefühl im Unterschenkel hatte, was seine Mobilität beeinträchtigte.
Anhaltende Schmerzen
Einige Patienten berichten über anhaltende Schmerzen nach der Implantation einer Knieprothese. Diese Schmerzen können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, darunter eine fehlerhafte Implantation, Infektionen oder Narbenbildung. Eine Studie zeigte, dass etwa 20% der Patienten sechs Monate nach der Operation noch über moderate bis starke Schmerzen klagten [4]. Ein Patient berichtete, dass trotz mehrerer Untersuchungen und Behandlungen keine klare Ursache für die Schmerzen gefunden wurde, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung seiner Lebensqualität führte.

Vorbereitung für eine Knie-Revisions-Operation (Instrumentarium)
Fazit
Die Implantation einer Knieprothese ist eine effektive Behandlungsmethode für viele Patienten mit schwerer Arthrose oder anderen degenerativen Gelenkerkrankungen. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Komplikationen zu kennen und sorgfältig abzuwägen. Patienten sollten umfassend über die Risiken informiert werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Sie haben Fragen?
Wenn Sie eine Frage zu diesem Blogbeitrag haben, können Sie Ihre Frage stellen unter: www.gelenk24.de/portal. Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.
Fußnote
- Zimmerli, W. (2014). Infection and musculoskeletal conditions: Prosthetic-joint-associated infections. Best Practice & Research Clinical Rheumatology, 28(3), 447-459.
- Falck-Ytter, Y., Francis, C. W., Johanson, N. A., Curley, C., Dahl, O. E., Schulman, S., … & Ortel, T. L. (2012). Prevention of VTE in orthopedic surgery patients: Antithrombotic therapy and prevention of thrombosis: American College of Chest Physicians evidence-based clinical practice guidelines. Chest, 141(2), e278S-e325S.
- Sheng, P. Y., Konttinen, L., Lehto, M., Ogino, D., & Jämsen, E. (2010). Revision total knee arthroplasty: 1990 through 2002. The Journal of Bone and Joint Surgery (American), 92(10), 1965-1972.
- Wylde, V., Dieppe, P., Hewlett, S., & Learmonth, I. D. (2007). Persistent pain after joint replacement: Prevalence, sensory qualities, and postoperative determinants. Pain, 127(1-2), 73-82.
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Über den Autor
-
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
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