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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Welche Risiken und Komplikationen sind mit einer Hüftoperation verbunden?
Einführung
Hüftoperationen, insbesondere der Hüftgelenkersatz, sind weit verbreitet und werden oft bei schwerer Arthrose, Hüftfrakturen oder anderen degenerativen Erkrankungen des Hüftgelenks durchgeführt. Trotz der Fortschritte in der Chirurgie und der Medizin gibt es immer noch erhebliche Risiken und Komplikationen, die mit solchen Eingriffen verbunden sind. Dieser Beitrag zielt darauf ab, die wichtigsten Risiken und Komplikationen, die bei Hüftoperationen auftreten können, sachlich und wissenschaftlich darzustellen.

Prä-operative Planung einer Hüftprothese, Ausmessen der Größe und Positionierung
Infektionen
Eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach einer Hüftoperation ist die postoperative Infektion. Diese kann sowohl oberflächlich als auch tief (periartikulär) auftreten. Studien zeigen, dass die Infektionsrate bei Hüftoperationen zwischen 0,5 % und 2 % liegt.
Solche Infektionen können eine verlängerte Krankenhausaufenthaltsdauer, zusätzliche Operationen und sogar den Austausch der Prothese erfordern. Der Einsatz von prophylaktischen Antibiotika, sterilen Operationsbedingungen, sowie zügiges Operieren mit möglichst geringer Wundgröße (z.Bsp. Superpath Technik) sind wesentliche Maßnahmen zur Infektionsvermeidung.
Thrombosen und Embolien
Eine weitere häufige Komplikation nach Hüftoperationen ist die tiefe Venenthrombose (TVT), die zu einer Lungenembolie führen kann. Das Risiko einer TVT liegt bei etwa 1 % bis 2 %, wobei das Risiko ohne präventive Maßnahmen deutlich höher ist. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, werden Antikoagulanzien sowie mechanische Thromboseprophylaxe (z. B. Kompressionsstrümpfe) eingesetzt. Früher wurden Heparinspritzen verwendet – heute gibt es Blutverdünner in Tablettenform mit besserer Wirkung.
Luxationen
Luxationen, also das Auskugeln des künstlichen Hüftgelenks, treten bei etwa 2 % bis 4 % der Patienten auf. Diese Komplikation kann durch fehlerhafte Implantation, Patientenverhalten oder muskuläre Schwächen verursacht werden. Eine erneute Operation kann erforderlich sein, um das Problem zu beheben. Patienten sollten nach der Operation spezifische Bewegungs- und Verhaltensrichtlinien befolgen, um das Risiko einer Luxation zu minimieren.
Prothesenlockerungen
Eine der langfristigen Komplikationen bei Hüftprothesen ist die Lockerung der Prothese. Diese kann durch mechanischen Verschleiß oder Knochenresorption um die Prothese herum verursacht werden. Studien zeigen, dass etwa 10 % der Patienten innerhalb von 10 bis 15 Jahren nach der Operation eine Lockerung der Prothese erleben. Diese Komplikation erfordert oft eine Revisionsoperation, um die Prothese zu ersetzen.

Lockerung der Hüftpfanne
Nerven- und Gefäßverletzungen
Während der Operation kann es zu Verletzungen von Nerven und Blutgefäßen kommen. Dies kann zu Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche oder sogar zu einer dauerhaften Schädigung führen. Die Inzidenz solcher Verletzungen ist relativ gering, liegt jedoch bei etwa 1 % bis 2 %. Sorgfältige operative Techniken und präoperative Planung sind entscheidend, um dieses Risiko zu minimieren.
Erfahrungsberichte
Erfahrungsbericht eines Patienten: Herr M., ein 68-jähriger Patient, berichtet: „Nach meiner Hüftoperation entwickelte ich eine Infektion, die eine erneute Operation und eine lange Antibiotikatherapie erforderte. Obwohl die Infektion schwerwiegend war, konnte sie letztendlich erfolgreich behandelt werden, und ich bin heute schmerzfrei.“
Erfahrungsbericht von Dr. med. Hedrich: Dr. med. Hedrich erklärt: „Eine unserer größten Herausforderungen ist die Prävention von Thrombosen. Trotz umfassender präventiver Maßnahmen sehen wir immer wieder Fälle von TVT. Es ist daher essenziell, Patienten über die Bedeutung der Thromboseprophylaxe aufzuklären und sie aktiv in den Genesungsprozess einzubinden.“

Dr. Hedrich, Expert Center für SuperPath Operationstechnik
Fazit
Hüftoperationen sind komplexe Eingriffe, die mit verschiedenen Risiken und Komplikationen verbunden sind. Die Kenntnis und das Verständnis dieser Risiken sind entscheidend, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und im Falle von Komplikationen angemessen reagieren zu können.
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Fussnote
- Zimmerli, W. (2006). Clinical practice. Infection and musculoskeletal conditions: prosthetic-joint-associated infections. New England Journal of Medicine, 351(16), 1645-1654.
- Geerts, W. H., Pineo, G. F., Heit, J. A., Bergqvist, D., Lassen, M. R., Colwell, C. W., & Ray, J. G. (2004). Prevention of venous thromboembolism: the Seventh ACCP Conference on Antithrombotic and Thrombolytic Therapy. Chest, 126(3), 338S-400S.
- Berry, D. J., Von Knoch, M., Schleck, C. D., & Harmsen, W. S. (2004). The cumulative long-term risk of dislocation after primary total hip arthroplasty. Journal of Bone and Joint Surgery, 86(1), 9-14.
- Malchau, H., Herberts, P., Eisler, T., Garellick, G., & Söderman, P. (2002). The Swedish Total Hip Replacement Register. Journal of Bone and Joint Surgery, 84(2), 2-20.
- Barrack, R. L. (2005). Neurovascular injury: avoiding catastrophe. Journal of Arthroplasty, 20(4), 18-23.
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