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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Was sind die häufigsten Gründe für eine Hüftoperation?
Hüftoperationen, insbesondere Hüftgelenkersatzoperationen, sind weit verbreitete Eingriffe, die jährlich Millionen von Patienten weltweit helfen. Dieser Beitrag beleuchtet die häufigsten Gründe für diese Operationen, die damit verbundenen Risiken und Komplikationen und gibt Einblicke in persönliche Erfahrungsberichte von Patienten sowie von Dr. Schultka.
Hauptursachen für Hüftoperationen
- Arthrose Arthrose ist die häufigste Ursache für Hüftoperationen. Dabei handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Gelenkknorpel abgenutzt wird. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit. Laut einer Studie von Cross et al. (2014) in der Fachzeitschrift „Orthopedics“ sind etwa 85% der Hüftgelenkersatzoperationen auf Arthrose zurückzuführen.

Arthrose am Hüftgelenk
- Frakturen Hüftfrakturen, besonders bei älteren Patienten, sind eine weitere häufige Ursache. Diese Frakturen resultieren oft aus Stürzen und sind bei Patienten mit Osteoporose besonders häufig, da die Knochen aufgrund der reduzierten Knochendichte brüchiger sind.

Fraktur am Hüftgelenk
- Rheumatoide Arthritis Rheumatoide Arthritis ist eine chronische entzündliche Erkrankung, die zu schweren Gelenkschäden führen kann. Diese Erkrankung betrifft oft auch die Hüftgelenke und kann, wenn sie nicht angemessen behandelt wird, einen Hüftgelenkersatz erforderlich machen.
- Posttraumatische Arthritis Diese Form der Arthritis tritt nach einer Verletzung des Hüftgelenks auf. Verletzungen wie Frakturen oder Luxationen (Ausrenkungen) können zu langfristigen Gelenkschäden führen, die schließlich eine Operation notwendig machen.
Risiken und Komplikationen
Obwohl Hüftoperationen in der Regel erfolgreich sind, gibt es einige Risiken und Komplikationen, die beachtet werden müssen:
- Infektionen Infektionen sind eine der ernsthaftesten Komplikationen nach einer Hüftoperation. Laut einer Studie von Dale et al. (2009) beträgt das Infektionsrisiko etwa 1%. Diese Infektionen können oberflächlich oder tief im Gelenk auftreten und erfordern oft eine längere Antibiotikabehandlung oder eine erneute Operation, um das infizierte Gewebe zu entfernen oder die Prothese zu ersetzen.
- Thromboembolien Nach einer Hüftoperation besteht das Risiko von Blutgerinnseln, die sich in den tiefen Venen der Beine (tiefe Venenthrombose) bilden und in die Lunge wandern können (Lungenembolie). Diese Komplikationen sind ernst und erfordern sofortige medizinische Intervention. Maßnahmen zur Prävention umfassen das Tragen von Kompressionsstrümpfen, die Verabreichung von blutverdünnenden Medikamenten und frühzeitige Mobilisierung nach der Operation.
- Prothesenlockerung und -versagen Im Laufe der Zeit kann es passieren, dass die eingesetzte Prothese sich lockert oder versagt. Dies kann durch den natürlichen Verschleiß, eine unzureichende Fixierung der Prothese oder durch Knochenverlust um die Prothese herum geschehen. Diese Komplikation führt oft zu Schmerzen und Funktionsverlust und macht eine Revisionsoperation erforderlich. Laut einer Studie von Phillips et al. (2013) zeigen die meisten Hüftprothesen eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, bevor ein Austausch notwendig wird.
- Nerven- und Gewebeschäden Während der Operation können benachbarte Nerven und Weichteile beschädigt werden. Dies kann zu anhaltenden Schmerzen, Taubheit oder sogar Lähmungen in den betroffenen Bereichen führen. Obwohl solche Schäden selten sind, können sie erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten haben.

Nerven am Hüftgelenk, seitliche Ansicht
- Hüftluxation Eine Luxation der Hüftprothese, bei der der künstliche Hüftkopf aus der Pfanne springt, ist eine weitere mögliche Komplikation. Diese kann durch falsche Bewegungen oder eine unzureichende Muskelfunktion nach der Operation verursacht werden. Eine Luxation erfordert in der Regel eine sofortige medizinische Intervention, um das Gelenk wieder einzurenken, und manchmal eine weitere Operation, um die Prothese zu stabilisieren.
- Heterotope Ossifikation Dies ist ein Zustand, bei dem sich Knochengewebe außerhalb des normalen Skeletts, oft in den Weichteilen um das Hüftgelenk, bildet. Dies kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen und in einigen Fällen eine weitere Operation notwendig machen, um das zusätzliche Knochengewebe zu entfernen.
Patienten- und Ärzteberichte
Ein Patient, Herr P., berichtete über seine Erfahrung mit einer Hüftgelenkersatzoperation. Vor der Operation litt Herr P. unter starken Schmerzen und konnte sich kaum noch bewegen. Nach der Operation und einer intensiven Rehabilitationsphase konnte er jedoch wieder schmerzfrei gehen und seine Lebensqualität erheblich verbessern.
Dr. Schultka betont die Bedeutung der präoperativen Planung und der postoperativen Rehabilitation. „Die richtige Vorbereitung und Nachsorge sind entscheidend für den Erfolg einer Hüftoperation“, sagt Dr. Schultka. „Patienten müssen verstehen, dass die Rehabilitation ein integraler Bestandteil der Genesung ist.“
Medizinische Fachbegriffe erklärt
- Arthrose: Eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Gelenkknorpel abgebaut wird, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
- Osteoporose: Eine Erkrankung, die durch eine Abnahme der Knochendichte gekennzeichnet ist, was die Knochen brüchig und anfällig für Frakturen macht.
- Rheumatoide Arthritis: Eine chronische Autoimmunerkrankung, die Entzündungen in den Gelenken verursacht und zu deren Zerstörung führen kann.
Kontakt und weitere Informationen
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Dieser Beitrag bietet eine umfassende und wissenschaftlich fundierte Übersicht über die häufigsten Gründe für Hüftoperationen sowie die damit verbundenen Risiken und persönlichen Erfahrungen. Die Informationen sollen Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen über Ihre Gesundheitsversorgung zu treffen.
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Über den Autor
-
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
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