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Medizinischer Aufklärungsbeitrag

von Gelenk24.de

–> freigegebener Fachbeitrag von Jörg Däumer

Welche Arten von Hüftoperationen gibt es?

Die moderne Medizin bietet verschiedene operative Eingriffe zur Behandlung von Hüftproblemen an. Diese Operationen variieren je nach Schweregrad und Art der Erkrankung sowie dem individuellen Zustand des Patienten. In diesem Beitrag werden die gängigsten Arten von Hüftoperationen vorgestellt, ihre Anwendungsgebiete, Risiken und Komplikationen erläutert sowie durch Beispiele und Erfahrungsberichte veranschaulicht.

 

Hüftendoprothese (Totalendoprothese)

Die Hüftendoprothese, auch Totalendoprothese (TEP) genannt, ist eine häufig durchgeführte Operation, bei der das gesamte Hüftgelenk durch eine künstliche Prothese ersetzt wird. Diese Operation wird oft bei fortgeschrittener Arthrose oder nach schweren Hüftfrakturen durchgeführt. [1]

 

Röntgenbild nach Versorgung mit einer zementfreien Hüftprothese (Kurzschaft)

Anwendungsgebiete:

  • Fortgeschrittene Arthrose
  • Rheumatoide Arthritis
  • Hüftfrakturen
  • Aseptische Hüftkopfnekrose

Risiken und Komplikationen:

  • Infektionen
  • Thrombosen
  • Luxationen der Prothese
  • Verschleiß der Prothese mit der Zeit

Beispiel und Erfahrungsbericht: Frau M., 65 Jahre alt, litt jahrelang unter starker Arthrose im Hüftgelenk. Nach der Implantation einer Totalendoprothese berichtet sie von einer signifikanten Schmerzlinderung und einer verbesserten Mobilität. Wenige Wochen nach der Operation konnte sie wieder schmerzfrei gehen und ihre alltäglichen Aktivitäten ausüben.

 

Hüftteilprothese (Hemiprothese)

Bei der Hüftteilprothese, auch Hemiprothese genannt, wird nur der Oberschenkelkopf durch eine Prothese ersetzt, während die Gelenkpfanne erhalten bleibt. Diese Methode wird häufig bei älteren Patienten mit Schenkelhalsfrakturen angewendet. [2]

 

Hemiprothese mit Duokopfschale und zementierten Hüftschaft

Hemiprothese mit Duokopfschale und zementierten Hüftschaft

 

Anwendungsgebiete:

  • Schenkelhalsfrakturen bei älteren Patienten
  • Beschädigung des Oberschenkelkopfes ohne erhebliche Gelenkpfannenschäden

Risiken und Komplikationen:

  • Lockerung der Prothese
  • Infektionen
  • Thrombosen

 

Hüftarthroskopie

Die Hüftarthroskopie ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem durch kleine Schnitte eine Kamera und Instrumente in das Hüftgelenk eingeführt werden. Diese Methode wird häufig zur Behandlung von Labrumläsionen, Femoroacetabulärem Impingement (FAI) und zur Entfernung freier Gelenkkörper verwendet. [3]

 

Arthroskopie zeigt defekten Knorpel

Arthroskopie zeigt defekten Knorpel

 

Anwendungsgebiete:

  • Labrumläsionen
  • Femoroacetabuläres Impingement (FAI)
  • Entfernung freier Gelenkkörper
  • Synovitis

Risiken und Komplikationen:

  • Infektionen
  • Nervenschäden
  • Thrombosen

Beispiel und Erfahrungsbericht: Herr S., 45 Jahre alt, leidet unter Femoroacetabulärem Impingement (FAI). Nach einer Hüftarthroskopie berichtet er von einer deutlichen Verbesserung der Beweglichkeit und einer Reduktion der Schmerzen. Die minimalinvasive Methode ermöglichte eine schnelle Rehabilitation.

 

Hüftosteotomie

Die Hüftosteotomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Stellung des Hüftgelenks durch Durchtrennung und Neujustierung des Knochens verändert wird. Diese Methode wird vor allem bei jüngeren Patienten mit angeborenen Hüftfehlstellungen angewendet.

Anwendungsgebiete:

  • Angeborene Hüftdysplasie
  • Fehlstellungen des Hüftgelenks

 

Hüftdysplasie, Hüftkopf sitzt nicht mehr korrekt in der Hüftpfanne

Hüftdysplasie, Hüftkopf sitzt nicht mehr korrekt in der Hüftpfanne

 

Risiken und Komplikationen:

  • Infektionen
  • Thrombosen
  • Verzögerte Knochenheilung

 

Hüftkopfnekrose

Der Hüftkopf wird schlecht durchblutet und droht abzusterben bzw. zu kollabieren. In diesem Fall muss der Hüftkopf durch eine künstliche Hüftprothese ersetzt werden. Durch Anbohren des Hüftkopfes soll die Durchblutung wieder angeregt werden.

 

Röntgenbild links zeigt eine Hüftkopfnekrose, rechts nach Anbohrung

Röntgenbild links zeigt eine Hüftkopfnekrose, rechts nach Anbohrung

 

Risiken und Komplikationen von Hüftoperationen

Jede Operation birgt allgemeine Risiken wie Infektionen, Thrombosen und Blutungen. Spezifische Risiken bei Hüftoperationen können Luxationen, Prothesenlockerungen und Nervenschäden umfassen. Eine sorgfältige präoperative Planung und postoperative Nachsorge sind entscheidend, um diese Risiken zu minimieren.

 

Fazit und Ausblick

Hüftoperationen bieten vielfältige Möglichkeiten, um Patienten mit Hüftproblemen zu helfen. Von der Totalendoprothese über die Hüftarthroskopie bis hin zur Hüftosteotomie stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, die je nach Krankheitsbild und Patientenbedürfnissen ausgewählt werden. Studien zeigen, dass diese Eingriffe in der Regel eine hohe Erfolgsrate und Patientenzufriedenheit aufweisen, vorausgesetzt, die Indikationen werden korrekt gestellt und die Nachsorge gewissenhaft durchgeführt.

 

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Wenn Sie eine Frage zu diesem Blogbeitrag haben, können Sie Ihre Frage unter:
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Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.

 

Fußnote

  1. National Institute for Health and Care Excellence (NICE). „Total Hip Replacement and Resurfacing Arthroplasty for End-Stage Arthritis of the Hip.“ (2014).
  2. American Academy of Orthopaedic Surgeons. „Management of Hip Fractures in the Elderly.“ (2014).
  3. Ganz R, Gill TJ, Gautier E, Ganz K, Krügel N, Berlemann U. „Surgical dislocation of the adult hip. A technique with full access to the femoral head and acetabulum without the risk of avascular necrosis.“ Journal of Bone and Joint Surgery British Volume. (2001).

 

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