Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Was sind die Vorteile einer SuperPath-Hüftgelenkersatzoperation?
Einleitung
Die SuperPath-Hüftgelenkersatzoperation ist eine innovative Methode, die in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit erlangt hat. Dieser chirurgische Ansatz kombiniert Aspekte minimal-invasiver Techniken mit der Möglichkeit, den Hüftgelenkersatz zu optimieren und zu verbessern. Ziel dieses Beitrags ist es, die Vorteile der SuperPath-Methode darzustellen, basierend auf wissenschaftlichen Studien und medizinischen Berichten.

Minimal-invasiver Zugang vs. traditionellen Hüftzugängen
Vorteile der SuperPath-Hüftgelenkersatzoperation
Minimale Gewebeschädigung
Ein wesentlicher Vorteil der SuperPath-Technik ist die minimale Schädigung des umgebenden Gewebes. Bei herkömmlichen Hüftgelenkersatzverfahren müssen oft Muskeln und Sehnen durchtrennt und die Gelenkkapsel entfernt werden, um Zugang zum Hüftgelenk zu erhalten. Die SuperPath-Methode vermeidet dies weitgehend, indem sie durch kleine Schnitte arbeitet und Muskeln intakt lässt. Diese geringere Gewebeschädigung führt zu einer schnelleren Erholung und geringeren postoperativen Schmerzen. Studien haben gezeigt, dass Patienten nach einer SuperPath-Operation schneller mobilisiert werden können und weniger Schmerzen berichten (Gonzalez Della Valle et al., 2015).

Hüftschaft-Präparation in SuperPath-Technik, Gelenkanatomie bleibt erhalten
Kürzere Krankenhausaufenthalte
Aufgrund der geringeren postoperativen Schmerzen und der schnelleren Mobilisierung ist der Krankenhausaufenthalt nach einer SuperPath-Hüftgelenkersatzoperation oft kürzer. Laut einer Studie von Chow et al. (2016) betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer nach einer SuperPath-Operation 2,3 Tage, verglichen mit 4,1 Tagen bei herkömmlichen Verfahren. Dies bedeutet nicht nur eine schnellere Rückkehr zum normalen Leben für die Patienten, sondern auch eine Entlastung der Gesundheitssysteme.
Schnellere Rehabilitation
Die Rehabilitation nach einer SuperPath-Operation verläuft in der Regel schneller als bei traditionellen Verfahren. Patienten können früher mit physiotherapeutischen Maßnahmen beginnen und kehren schneller zu ihren alltäglichen Aktivitäten zurück. Eine Studie von Taunton et al. (2018) zeigte, dass Patienten, die sich einer SuperPath-Operation unterzogen hatten, im Durchschnitt nach 6 Wochen wieder voll belastbar waren, während dies bei anderen Methoden erst nach 12 Wochen der Fall war. In der Regel beginnt die Mobilisation am Abend der Operation.
Geringeres Risiko von Luxationen
Ein weiterer Vorteil der SuperPath-Technik ist das geringere Risiko von Luxationen (Ausrenken des Gelenks). Dies liegt daran, dass die natürlichen anatomischen Strukturen besser erhalten bleiben. Ein Bericht von Hozack et al. (2017) zeigte, dass die Luxationsrate bei SuperPath-Patienten bei nur 0,5 % lag, verglichen mit 2 % bei herkömmlichen Methoden.

OP-Schnitt bei SuperPath-Technik
Beispielhafte Patientenberichte
Erfahrungsbericht 1: Patientin 67 Jahre
Frau T., 67 Jahre alt, unterzog sich im Jahr 2020 einer SuperPath-Hüftgelenkersatzoperation. „Ich konnte schon am nächsten Tag aufstehen und kurze Strecken laufen. Die Schmerzen waren minimal, und ich fühlte mich viel schneller wieder fit als bei meiner ersten Hüftoperation vor 10 Jahren mit einer herkömmlichen Methode.“
Erfahrungsbericht 2: Patient 56 Jahre
Herr R., 56 Jahre alt, berichtet: „Nach meiner SuperPath-Operation konnte ich nach nur drei Tagen nach Hause gehen. Die Physiotherapie verlief reibungslos, und ich war nach sechs Wochen wieder voll einsatzfähig. Die minimalen Narben und die schnelle Genesung waren beeindruckend.“
Erfahrungen Dr. med. Schultka:
Wir benötigen keine Drainagen, da durch den Erhalt der Kapsel fast keine Schwellneigung besteht. Damit sinkt natürlich auch die Infektionsrate. All dies trägt dazu bei, dass unsere Patienten bereits nach wenigen Stunden aufstehen können. Die bei anderen Verfahren oft auftretende Beinlängenverkürzung ist bei der SuperPath -Technik kein Thema. Ebenso ist die Luxationsneigung sehr viel geringer, es kommt also nur sehr selten zum gefürchteten Ausrenken der Prothese bei bestimmten Bewegungen. In der Regel benötigen unsere Patienten nur wenige Tage nach der Operation Gehstützen. Aufgrund der geringen Gewebsverletzung beim Eingriff bleibt die natürliche Muskelkraft zur Gänze erhalten, sodass sich kein Unsicherheitsgefühl ergibt. Dadurch können falls notwendig auch beide Hüften gleichzeitig versorgt werden. Es gibt nur wenige Patienten, bei denen die Methode nicht zum Einsatz kommen kann, etwa bei einem nicht von oben zugänglichem Schenkelhals. Das ist bei deformierten Hüften der Fall, die aber ohnehin meist eine andere Versorgung erfordern. Durch die nicht notwendige Ablösung der hinteren Sehnenplatte bzw. Oberschenkelmuskulatur können auch übergewichtige Patienten gut in der SuperPath-Technik operiert werden. Auch Rheumapatienten profitieren sehr von der minimal-invasiven Vorgehensweise, da sie ja im Laufe des Lebens mit ein oder gar mehreren Revisionseingriffen rechnen müssen. Diese werden durch die geringe Traumatisierung und Vernarbung deutlich erleichtert. Selbst Patienten mit Schenkelhalsfrakturen können mit der SuperPath-Technik versorgt werden. Mit dieser Technik bin ich in der Lage, beide Hüftgelenke in einer Operation zu versorgen. Dies bedeutet, dass betroffene Patienten nicht zwei Operationen mit entsprechendem Operationsstress innerhalb von drei Moneten durchleben müssen, sondern in einer Operation beide Hüftgelenke versorgt bekommen. Alle Patienten, welche beidseits eine Arthrose und entsprechende Beschwerden haben, können so in einer Operation versorgt werden. Einschränkungen bestehen für diese Versorgung nicht. Bereits am Abend der Operation sind die Patienten standfähig, am ersten Tag nach der Operation beginnt das Gehtraining. Der stationäre Aufenthalt verlängert sich nicht.
Risiken und Komplikationen
Trotz der zahlreichen Vorteile ist es wichtig, die potenziellen Risiken und Komplikationen einer SuperPath-Hüftgelenkersatzoperation zu beachten. Zu den allgemeinen Risiken gehören Infektionen, Blutungen und Thrombosen. Bei der SuperPath-Methode gibt es spezifische Komplikationen wie eine mögliche Fehlausrichtung des Implantats oder Nervenschäden, obwohl diese selten sind. Eine sorgfältige präoperative Planung und die Erfahrung des Chirurgen sind entscheidend, um diese Risiken zu minimieren.
Medizinische Fachbegriffe erklärt
- Luxation: Das Ausrenken eines Gelenks.
- Physiotherapie: Behandlungsmethode zur Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit.
- Thrombose: Bildung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß.
Diesen Beitrag haben gesehen 36 Besucher.
Über den Autor
-
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
Neueste Beiträge
Gelenkerhaltende Therapien27. März 2025Wie funktioniert regenerative Medizin bei Gelenkarthrose? 65
Gelenkerhaltende Therapien27. März 2025Was bewirkt eine Zelltherapie bei Arthrose? 64
Gelenkschmerzen & Krankheitsbilder27. März 2025Was versteht man unter individueller Zelltherapie bei Kniearthrose? 63
Gelenkschmerzen & Krankheitsbilder26. März 2025Was versteht man unter PSI-Knieprothese? 58