Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Wie unterscheidet sich SuperPath von traditionellen Hüftgelenkersatztechniken?
Die SuperPath-Methode (Supercapsular Percutaneously Assisted Total Hip) ist eine Operationstechnik für den Hüftgelenkersatz die 2015 in Deutschland eingeführt wurde und sich in einigen wesentlichen Punkten von den traditionellen Methoden unterscheidet. Diese Unterschiede betreffen vor allem den chirurgischen Zugang, die postoperativen Ergebnisse und die damit verbundenen Risiken und Komplikationen.
Traditionelle Hüftgelenkersatztechniken
Traditionelle Methoden des Hüftgelenkersatzes umfassen den posterioren, lateralen und anterioren Zugang. In den meisten Fällen erfordern diese Techniken einen großen Schnitt und die teilweise oder vollständige Ablösung von Muskeln und Sehnen, um Zugang zum Hüftgelenk zu erhalten.

Zugangstechniken für Hüftoperation
Risiken und Komplikationen:
- Infektionen: Der größere Schnitt und die längere Operationsdauer erhöhen das Infektionsrisiko.
- Blutverlust: Größere Schnitte führen in der Regel zu mehr Blutverlust.
- Muskelverletzungen: Ablösung und späteres Wiederanheften von Muskeln können zu länger anhaltenden Schmerzen und einer verlängerten Rehabilitation führen.
- Luxationen: Das Risiko einer Hüftluxation ist bei manchen herkömmlichen Techniken erhöht.
Die SuperPath-Methode
Im Gegensatz dazu verwendet die SuperPath-Technik einen minimalinvasiven Zugang, bei dem kein Ablösen oder Durchtrennung von Muskeln oder Sehnen notwendig ist. Der Ansatz erfolgt durch einen sehr kleinen Hautschnitt, und das Hüftgelenk wird mittels speziell entwickelter Instrumente und Techniken ersetzt.

Hüftoperation SuperPath-Methode
Theoretische Vorteile und spezifische Unterschiede:
- Erhalt der Gewebsstrukturen und Gelenkanatomie: Durch den Verzicht auf das Durchtrennen von Muskeln und Sehnen bleibt die natürliche Muskulatur intakt. Ebenfalls bleibt die Gelenkkapsel erhalten.
- Schnellere Genesung: Patienten können in der Regel schneller mobilisiert werden (bereits am Abend der Operation) und kehren früher zu ihren täglichen Aktivitäten zurück.
- Geringeres Risiko für Luxationen: Da die Muskel- und Sehnenstrukturen als auch die Gelenkkapsel intakt bleiben, wird das Gelenk stabiler gehalten.
- Weniger Schmerzen nach der Operation: Der geringere Eingriff in das Gewebe führt zu weniger postoperativen Schmerzen.
- Verkürzung des Krankenhaus-Aufenthalts.
- Beidseitige Versorgung der Hüftgelenke in einer OP möglich. Es sollten keine gravierenden Einschränkungen durch Herz- Kreislaufkrankheiten oder sonstige Erkrankungen bestehen.

Hüftprothese zementfrei – Kurzschaft für SuperPath-OP
Erfahrungen Dr. Schultka aus langjähriger Anwendung:
Wir benötigen keine Drainagen, da durch den Erhalt der Kapsel fast keine Schwellneigung besteht. Damit sinkt natürlich auch die Infektionsrate. All dies trägt dazu bei, dass unsere Patienten bereits nach wenigen Stunden aufstehen können. Die bei anderen Verfahren oft auftretende Beinlängenverkürzung ist bei der SuperPath® -Technik kein Thema. Ebenso ist die Luxationsneigung sehr viel geringer, es kommt also nur sehr selten zum gefürchteten Ausrenken der Prothese bei bestimmten Bewegungen. In der Regel benötigen unsere Patienten nur wenige
Tage nach der Operation Gehstützen. Aufgrund der geringen Gewebsverletzung beim Eingriff bleibt die natürliche Muskelkraft zur Gänze erhalten, sodass sich kein Unsicherheitsgefühl ergibt. Dadurch können falls notwendig auch beide Hüften gleichzeitig versorgt werden.
Risiken und Komplikationen
Wie bei jeder Operation bestehen auch beim SuperPath-Ansatz Risiken und Komplikationen, wenn auch in reduzierter Form im Vergleich zu traditionellen Methoden.
Mögliche Risiken:
- Implantatkomplikationen: Trotz der schonenderen Technik kann es auch hier zu Problemen mit dem Implantat kommen, wie z.B. Lockerung oder Verschleiß.
- Infektionen: Das Infektionsrisiko besteht weiterhin, wenn auch auf einem geringeren Niveau.
- Blutergüsse und Schwellungen: Diese treten aufgrund des minimalinvasiven Charakters seltener auf, können jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Wissenschaftliche Studien und Quellen
Studien haben gezeigt, dass Patienten, die mit der SuperPath-Technik operiert wurden, häufig eine schnellere Genesung und eine geringere Rate an Komplikationen aufweisen. Beispielsweise berichtet eine Studie [1] von Chow et al. (2017), dass SuperPath-Patienten im Vergleich zu traditionellen Methoden einen verkürzten Krankenhausaufenthalt und eine schnellere Rückkehr zu normalen Aktivitäten aufweisen1.
Erfahrungsberichte
Patientenerfahrungen:
- Frau B., 68 Jahre: „Ich hatte große Angst vor der Operation, aber die SuperPath-Methode ermöglichte es mir, bereits nach drei Tagen wieder zu Hause zu sein. Die Schmerzen waren minimal und ich konnte schon nach kurzer Zeit ohne Krücken gehen.“
- Herr B., 55 Jahre: „Nach meinem Hüftgelenkersatz mit der traditionellen Methode hatte ich lange Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Bei meiner zweiten Hüfte entschied ich mich für SuperPath und war erstaunt über die schnelle Genesung und die geringen Schmerzen.“
Dr. Schultka im Beitrag, beide Hüften auf einmal operieren: https://superpath.huefte24.de/wp-content/uploads/Schultka_Dr_RZ.pdf
Zusammenfassung
Die SuperPath-Methode bietet im Vergleich zu traditionellen Hüftgelenkersatztechniken zahlreiche Vorteile, insbesondere durch den minimalinvasiven Zugang und die schnellere postoperative Genesung. Trotz der Vorteile gibt es, wie bei jeder Operation, Risiken, die jedoch im Vergleich zu den traditionellen Methoden geringer ausfallen. Studien und Patientenberichte bestätigen die positiven Ergebnisse dieser Technik, die eine schnellere Rückkehr zu alltäglichen Aktivitäten ermöglichen.
Sie haben Fragen?
Wenn beim Leser eine Frage über den Blogbeitrag besteht, kann er seine Frage stellen unter: www.gelenk24.de/portal. Ein Arzt wird die Frage lesen und kompetent beantworten.
Fußnote
- Chow, J. C., & Penenberg, B. L. (2017). Short-Term Outcomes of the SuperPath Approach to Total Hip Arthroplasty. Journal of Arthroplasty, 32(1), 188-194.
- Quitmann (2019) Supercapsular percutaneously assisted (SuperPath) approach in total hip arthroplasty, Operative Orthopädie und Traumatologie | Ausgabe 6/2019
- Tottas, J Orthop. 2020, Supercapsular Percutaneously Assisted total hip arthroplasty versus lateral approach in Total Hip Replacement. A prospective comparative study
- Xie, J., J Orthop Surg Res 2017 Comparison of supercapsular percutaneously assisted approach total hip versus conventional posterior approach for total hip arthroplasty: a prospective, randomized controlled trial
Diesen Beitrag haben gesehen 20 Besucher.
Über den Autor
-
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
Neueste Beiträge
Gelenkschmerzen & Krankheitsbilder22. März 2025Was bedeutet Fast-Track Chirurgie bei Hüftoperation? 53
Gelenkschmerzen & Krankheitsbilder21. März 2025Welche Komplikationen können durch eine Knieprothese auftreten? 39
Gelenkschmerzen & Krankheitsbilder21. März 2025Wie erkenne ich eine Thrombose nach einer Knieoperation? 38
Gelenkschmerzen & Krankheitsbilder21. März 2025Kann eine Knieoperation ambulant durchgeführt werden? 37