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Medizinischer Aufklärungsbeitrag

von Gelenk24.de

–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka

Kann eine Hüftoperation ambulant durchgeführt werden?

Einführung

Eine Hüftoperation, insbesondere der Hüftgelenkersatz, ist ein komplexer chirurgischer Eingriff, der traditionell stationär durchgeführt wird. Mit der Weiterentwicklung der medizinischen Technologien und der Verbesserung der Anästhesie- und Schmerzmanagement-Methoden stellt sich jedoch die Frage, ob diese Operation auch ambulant durchgeführt werden kann. In diesem Blogbeitrag werden wir die wissenschaftlichen Fakten, Risiken und Komplikationen sowie die Voraussetzungen für eine ambulante Hüftoperation untersuchen.

Wissenschaftliche Fakten und Studienlage

Definition und Arten der Hüftoperationen

Eine Hüftoperation umfasst verschiedene Eingriffe, wobei der häufigste der totale Hüftgelenkersatz (THR) ist. Dabei wird das beschädigte Hüftgelenk durch eine Prothese ersetzt. Andere Eingriffe umfassen die Hüftarthroskopie und die Osteotomie. Diese Eingriffe können je nach Komplexität und Patientenzustand variieren.

Hüftoperation

Hüftoperation

 

 

Ambulante Chirurgie: Voraussetzungen und Vorteile

Ambulante Chirurgie bedeutet, dass der Patient am selben Tag nach Hause entlassen wird. Dies setzt eine minimalinvasive Operationstechnik, optimiertes Schmerzmanagement und eine schnelle Mobilisation voraus. Studien haben gezeigt, dass Patienten von kürzeren Krankenhausaufenthalten profitieren können, was zu einer geringeren Exposition gegenüber nosokomialen Infektionen und einer schnelleren Genesung in der häuslichen Umgebung führt (Berend et al., 2018). In der modernen Hüftchirurgie werden bei guter medizinischer Voraussetzung dem Patienten auch sogenannte Fast-Track-Operationen in der Endoprothetik ermöglicht (z.B. Full Function Faster-Konzept). Das bedeutet, der Patient kann im Idealfall nach 1 Tag das Krankenhaus wieder verlassen. Dieses setzt aber eine enge Kooperation zwischen Anästhesie, Chirurgen und Rehabilitation voraus. Für Patienten mit Nebenerkrankungen ist bei größeren chirurgischen Eingriffen ein stationärer Aufenthalt ratsam.

Studien zur ambulanten Hüftoperation

Eine Studie von Goyal et al. (2017) untersuchte die Ergebnisse von Patienten, die einen ambulanten Hüftgelenkersatz erhielten, und fand heraus, dass 90% der Patienten am selben Tag sicher nach Hause entlassen werden konnten. Eine ähnliche Studie von Lovald et al. (2014) zeigte, dass ambulante Patienten weniger postoperative Komplikationen und niedrigere Rehospitalisierungsraten aufwiesen als stationäre Patienten.

Risiken und Komplikationen

Allgemeine Risiken

Wie bei jeder Operation gibt es auch bei der Hüftoperation Risiken. Dazu gehören Infektionen, Thrombosen, Blutungen und Komplikationen durch die Anästhesie. Diese Risiken bestehen unabhängig davon, ob der Eingriff ambulant oder stationär durchgeführt wird.

Spezifische Risiken der ambulanten Chirurgie

Ein spezifisches Risiko der ambulanten Chirurgie ist die unzureichende postoperative Überwachung. Patienten müssen in der Lage sein, die Anweisungen zur Nachsorge strikt zu befolgen und über ein unterstützendes Umfeld zu Hause verfügen. Studien haben gezeigt, dass eine gründliche präoperative Auswahl der Patienten und eine detaillierte postoperative Anleitung entscheidend sind, um Komplikationen zu minimieren (Berend et al., 2018).

Erfahrungsberichte

Patientenerfahrungen

Frau B., 61 Jahre, erhielt eine ambulante Hüftgelenksoperation und berichtet: „Die Vorbereitung war sehr intensiv, aber ich fühlte mich gut betreut. Nach der Operation konnte ich am selben Tag nach Hause. Die ersten Tage waren anstrengend, aber mit der Unterstützung meiner Familie und der klaren Anweisungen des Ärzteteams verlief die Genesung gut.“

Ärztliche Perspektive

Dr. med. Schultka, ein erfahrener Orthopäde, erklärt: „Die Auswahl des richtigen Patienten ist entscheidend. Nicht jeder eignet sich für eine ambulante Hüftoperation. Patienten müssen in gutem allgemeinem Gesundheitszustand sein und ein starkes Unterstützungssystem zu Hause haben. Die Ergebnisse sind jedoch bei sorgfältiger Planung sehr vielversprechend.“

Röntgenbild mit Planung zur Hüftoperation

Röntgenbild mit Planung zur Hüftoperation

  

 

Zusammenfassung der medizinischen Fachbegriffe

Minimalinvasive Operationstechnik

Eine chirurgische Methode, bei der kleinere Schnitte und spezialisierte Instrumente verwendet werden, um das Gewebe zu schonen und die Heilungszeit zu verkürzen.

Thrombose

Bildung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß, das den Blutfluss blockieren kann. Thrombosen sind eine häufige Komplikation nach Operationen.

Prothese

Ein künstliches Ersatzteil, das verwendet wird, um ein beschädigtes Gelenk zu ersetzen.

 

Hüftprothese zementfrei, bestehend aus Hüftschaft, Hüftkopf, Hüftpfanne und Inlay

Hüftprothese zementfrei, bestehend aus Hüftschaft, Hüftkopf, Hüftpfanne und Inlay

 

Fazit

Die ambulante Hüftoperation ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich und kann viele Vorteile bieten, darunter eine schnellere Erholung und geringere Infektionsraten. Es ist jedoch entscheidend, dass die Patienten sorgfältig ausgewählt werden und ein umfassendes Nachsorgeprogramm erhalten. Die Risiken und potenziellen Komplikationen müssen genau abgewogen und mit dem Patienten besprochen werden.

Falls Sie Fragen haben oder einen Termin vereinbaren möchten, wenden Sie sich bitte an Dr. Schultka oder stellen Sie Ihre Fragen auf https://www.gelenk24.de/portal/frage-stellen/.

 

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Über den Autor

Dr. R. Schultka
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie

Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt

KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde