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Medizinischer Aufklärungsbeitrag

von Gelenk24.de

–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka

Welche Komplikationen können nach einer Knieoperation auftreten?

Eine Knieoperation, auch bekannt als Knieendoprothetik oder Kniearthroplastik, ist ein häufig durchgeführter Eingriff, der Schmerzen lindern und die Mobilität verbessern soll. Trotz der hohen Erfolgsrate kann es zu einer Reihe von Komplikationen kommen, die sowohl kurz- als auch langfristig auftreten können. Dieser Artikel beleuchtet die potenziellen Risiken und Komplikationen, die nach einer Knieoperation auftreten können, und gibt anhand von Studien und Fallbeispielen detaillierte Einblicke.

 

Knieprothese mit instabilen Bandapparat (Femur-Tibea nicht kongruent zueinander)

Knieprothese mit instabilen Bandapparat (Femur-Tibea nicht kongruent zueinander)

Risiken und Komplikationen nach einer Knieoperation

Infektionen

Infektionen sind eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach einer Knieoperation. Sie können oberflächlich oder tief im Gewebe auftreten und erfordern oft eine intensive Behandlung mit Antibiotika oder sogar eine erneute Operation. Studien zeigen, dass die Infektionsrate nach Knieendoprothesen bei etwa 1-2% liegt [1]. Besonders gefährdet sind Patienten mit Diabetes, Adipositas oder einem geschwächten Immunsystem.

Blutgerinnsel (Thrombosen)

Nach einer Knieoperation besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in den tiefen Venen der Beine (tiefe Venenthrombose). Diese können gefährlich werden, wenn sie sich lösen und in die Lunge wandern (Lungenembolie). Prophylaktische Maßnahmen wie die Gabe von Blutverdünnern und physikalische Therapien sind daher Standard [2].

Nervenschäden

Während des Eingriffs können Nerven beschädigt werden, was zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Muskelschwäche führen kann. In den meisten Fällen sind diese Symptome vorübergehend, können aber in einigen Fällen dauerhaft sein [3].

Probleme mit der Prothese

Die Knieprothese selbst kann Komplikationen verursachen, wie zum Beispiel Lockerung, Verschleiß oder Bruch der Prothese. Diese Probleme können schmerzhafte Revisionseingriffe erforderlich machen. Laut Studien treten solche Probleme bei etwa 10% der Patienten innerhalb von zehn Jahren nach der Operation auf [4].

Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit

Einige Patienten erleben nach der Operation eine eingeschränkte Beweglichkeit oder Steifheit im Kniegelenk. Physiotherapie und gezielte Übungen können helfen, diese Probleme zu lindern, aber in einigen Fällen bleibt die Beweglichkeit dauerhaft eingeschränkt [5].

Narbenbildung und Keloide

Narbenbildung ist eine natürliche Folge von Operationen. In einigen Fällen kann es zu übermäßiger Narbenbildung oder Keloiden kommen, die schmerzhaft sein und die Beweglichkeit einschränken können [6].

Knie-Revisionsprothese mit Schaft

Knie-Revisionsprothese mit Schaft

 

Erfahrungsberichte

Dr. med. Schultka berichtet von einem Patienten, der nach der Operation eine tiefe Infektion entwickelte, die mehrere Wochen lang intravenöse Antibiotika und eine erneute chirurgische Reinigung erforderte. Ein anderer Fall betraf eine Patientin, die nach der Operation eine schwere Lungenembolie erlitt, jedoch durch schnelle medizinische Intervention gerettet werden konnte.

Ein weiterer Erfahrungsbericht beschreibt eine Patientin, die trotz intensiver Physiotherapie sechs Monate nach der Operation weiterhin unter starker Steifheit litt. Diese wurde durch eine Manipulation unter Narkose gelöst, was ihre Beweglichkeit erheblich verbesserte.

Fazit

Knieoperationen sind komplexe Eingriffe, die mit verschiedenen Risiken und Komplikationen verbunden sind. Eine gründliche Aufklärung der Patienten vor der Operation und eine engmaschige Nachsorge sind entscheidend, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

 

 

Fußnote

  1. Parvizi, J., & Gehrke, T. (2014). Periprosthetic Joint Infection: Practical Management Guide. Springer.
  2. Falck-Ytter, Y., Francis, C. W., Johanson, N. A., Curley, C., Dahl, O. E., Schulman, S., … & Colwell, C. W. (2012). Prevention of VTE in orthopedic surgery patients. Chest, 141(2), e278S-e325S.
  3. Rosenberg, A. G., & Jacobs, J. J. (2011). The Adult Knee. Lippincott Williams & Wilkins.
  4. Bozic, K. J., & Kurtz, S. M. (2009). Comprehensive Care for Joint Replacement Model. Journal of Bone and Joint Surgery.
  5. Rowe, P. J., & Cross, M. J. (2011). Knee Arthroplasty. Springer.
  6. Atiyeh, B. S., Costagliola, M., & Hayek, S. N. (2005). Keloids and hypertrophic scars: Review. Aesthetic Plastic Surgery, 29(6), 642-649.

 

 

 

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Über den Autor

Dr. R. Schultka
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie

Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt

KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde