Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Medizinischer Aufklärungsbeitrag

von Gelenk24.de

–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka

Was sind die Anzeichen für eine Infektion nach einer Knieoperation?

 

Einführung

Eine Knieoperation, sei es ein Gelenkersatz oder eine arthroskopische Reparatur, birgt immer ein gewisses Risiko für postoperative Komplikationen, einschließlich Infektionen. Diese Infektionen können die Genesung erheblich beeinträchtigen und in schweren Fällen zu bleibenden Schäden führen. Daher ist es entscheidend, die Anzeichen einer Infektion frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Kniegelenk mit defekten Knorpel

Kniegelenk mit defekten Knorpel

Häufige Anzeichen für eine Infektion

Rötung und Schwellung

Ein gewisses Maß an Schwellung und Rötung ist nach einer Operation normal. Wenn jedoch die Rötung intensiv ist und sich ausbreitet, oder die Schwellung zunimmt, könnte dies auf eine Infektion hinweisen. Laut einer Studie im Journal of Arthroplasty  [1] sind diese Symptome oft die ersten Anzeichen einer beginnenden Infektion

Ekzemreaktion nach Metallimplantation

Ekzemreaktion nach Metallimplantation

 

Schmerz

Postoperative Schmerzen sind zu erwarten. Allerdings sollten diese im Laufe der Zeit abnehmen. Eine anhaltende oder zunehmende Schmerzintensität, insbesondere in Verbindung mit anderen Symptomen, kann ein Hinweis auf eine Infektion sein [2].

Fieber

Ein leichtes Fieber ist nach einer Operation nicht ungewöhnlich. Ein anhaltendes oder hohes Fieber, besonders über 38°C, sollte jedoch als mögliches Anzeichen einer Infektion ernst genommen werden [3].

Eiterbildung

Die Bildung von Eiter oder ein unangenehmer Geruch aus der Wunde sind klare Anzeichen einer Infektion. Eiter besteht aus abgestorbenen weißen Blutkörperchen, die versuchen, die Infektion zu bekämpfen [4].

Verzögerte Wundheilung

Normalerweise sollte eine Wunde innerhalb von Wochen nach der Operation beginnen, zu heilen. Wenn der Heilungsprozess verzögert ist oder sich die Wunde wieder öffnet, könnte dies auf eine Infektion hindeuten [5].

 

Risiken und Komplikationen

Systemische Infektionen

Eine lokale Infektion kann sich systemisch ausbreiten und zu schweren Komplikationen wie Sepsis führen. Sepsis ist eine lebensbedrohliche Reaktion des Körpers auf eine Infektion und erfordert sofortige medizinische Behandlung [6].

Gelenkinfektionen

Besonders problematisch sind Infektionen, die das Gelenk selbst betreffen. Diese können zu einer Lockerung des Implantats und zu weiteren Operationen führen[7]. Eine Studie im Clinical Orthopaedics and Related Research [8] zeigt, dass Patienten mit solchen Infektionen oft langfristige Probleme haben.

Erfahrungsberichte

Patientenbericht 1

Herr C., 67 Jahre, berichtet: „Nach meiner Knie-TEP (Totalendoprothese) hatte ich eine Woche nach der Operation eine zunehmende Rötung und Schwellung. Obwohl ich zuerst dachte, es sei normal, suchte ich meinen Arzt auf. Es stellte sich heraus, dass ich eine beginnende Infektion hatte. Durch die schnelle Behandlung konnte Schlimmeres verhindert werden.“

Patientenbericht 2

Frau Sp., 54 Jahre: „Nach einer arthroskopischen Meniskusoperation bemerkte ich nach zehn Tagen Eiter aus der Wunde. Dank der schnellen Intervention meines Orthopäden wurde die Infektion erfolgreich behandelt.“

Arztbericht

Dr. med. Schultka: „In meiner Klinik sehe ich oft Patienten, die unsicher sind, ob ihre Symptome normal sind oder auf eine Infektion hindeuten. Ich empfehle immer, bei Unsicherheiten sofort den behandelnden Arzt zu konsultieren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend.“

Knieoperation mit Navigation (Augmented Reality)

Knieoperation mit Navigation (Augmented Reality)

 

Fazit

Das frühzeitige Erkennen und Behandeln einer Infektion nach einer Knieoperation ist entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Patienten sollten die genannten Anzeichen ernst nehmen und bei Verdacht unverzüglich medizinische Hilfe suchen.

Fußnoten

  1. Parvizi, J., et al. (2010). Periprosthetic Joint Infection: The Incidence, Timing, and Predisposing Factors. Journal of Arthroplasty, 25(6), 5-10.
  2. Zimmerli, W., et al. (2004). Pathogenesis of implant-associated infection: the role of the host. Clinical Microbiology and Infection, 10(2), 156-161.
  3. Bryan, C. S., et al. (2011). Acute Infections After Knee Arthroplasty. Clinical Orthopaedics and Related Research, 469(3), 788-797.
  4. Trampuz, A., et al. (2005). Antimicrobial agents in orthopaedic surgery: Prophylaxis and treatment. Drugs, 65(8), 1089-1105.
  5. Johnson, A. J., et al. (2013). A single dose of prophylactic antibiotics is as effective as multiple doses in preventing infection in primary joint arthroplasty. Journal of Arthroplasty, 28(8), 1056-1060.
  6. Patel, R., & Osmon, D. R. (2006). Prosthetic joint infection: diagnosis and management. Infectious Disease Clinics, 20(4), 201-213.
  7. Del Pozo, J. L., & Patel, R. (2009). Infection Associated with Prosthetic Joints. New England Journal of Medicine, 361, 787-794.
  8. Tande, A. J., & Patel, R. (2014). Prosthetic Joint Infection. Clinical Microbiology Reviews, 27(2), 302-345.

 

 

 Diesen Beitrag haben gesehen 106 Besucher.

 

 

Über den Autor

Dr. R. Schultka
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie

Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt

KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde