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Mehr InformationenMedizinischer Aufklärungsbeitrag
von Gelenk24.de
–> freigegebener Fachbeitrag von Dr. med. Schultka
Wie unterstütze ich die Heilung nach einer Hüftoperation?
Einleitung
Eine Hüftoperation, sei es eine Hüftgelenksendoprothese oder eine Hüftarthroskopie, stellt für viele Patienten eine große Herausforderung dar. Die postoperative Heilung ist entscheidend für die Wiederherstellung der Mobilität und Lebensqualität. Dieser Artikel beleuchtet evidenzbasierte Maßnahmen zur Unterstützung der Heilung nach einer Hüftoperation, diskutiert Risiken und Komplikationen und gibt praktische Tipps basierend auf wissenschaftlichen Studien und Erfahrungsberichten.

Röntgenbild mit beidseitiger Implantation einer Hüftprothese
Postoperative Pflege und Rehabilitation
Physiotherapie
Physiotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der postoperativen Rehabilitation. Studien zeigen, dass gezielte Physiotherapie die Heilung fördert und Komplikationen reduziert. Laut einer Studie von Naylor et al. (2017) zeigte sich, dass Patienten, die regelmäßig Physiotherapie erhielten, eine signifikant bessere Funktionalität und weniger Schmerzen hatten.

Übung zur Mobilisierung der Hüfte (physiovital.de)
Beispiel:
Frau B., 68, unterzog sich einer Hüftgelenksendoprothese. Dank regelmäßiger Physiotherapie konnte sie bereits nach vier Wochen wieder ohne Gehhilfe gehen. „Die Übungen halfen mir, Vertrauen in mein neues Gelenk zu gewinnen und die Muskeln um das Gelenk herum zu stärken“, berichtet sie.
Schmerzmanagement
Ein effektives Schmerzmanagement ist entscheidend für die postoperative Mobilisierung. Eine Kombination aus Medikamenten, wie nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und Opioiden, sowie alternativen Methoden wie Kältetherapie kann eingesetzt werden. Laut einer Untersuchung von Maund et al. (2011) ist eine multimodale Schmerztherapie besonders effektiv.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Wundheilung und der Regeneration. Proteinreiche Kost und ausreichend Vitamine, insbesondere Vitamin C und D, unterstützen den Heilungsprozess. Eine Studie von Calder et al. (2017) betont die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren in der postoperativen Ernährung.
Erfahrungsbericht:
Herr S., 72, achtete nach seiner Hüftoperation besonders auf eine proteinreiche Ernährung und nahm zusätzlich Omega-3-Fettsäuren zu sich. „Ich fühlte mich schnell wieder fit und meine Wundheilung verlief problemlos“, berichtet er.
Risiken und Komplikationen
Infektionen
Infektionen sind eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach Hüftoperationen. Studien zeigen, dass die Inzidenz postoperativer Infektionen zwischen 1% und 2% liegt (Fowler et al., 2013). Eine prophylaktische Antibiotikatherapie und strikte Hygiene sind essenziell, um das Risiko zu minimieren.
Thrombosen
Die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) ist eine häufige Komplikation nach Hüftoperationen. Laut einer Studie von Falck-Ytter et al. (2012) kann eine Thromboseprophylaxe durch die Gabe von Antikoagulanzien das Risiko signifikant senken.
Luxation des Hüftgelenks
Eine Luxation, also das Herausspringen des künstlichen Gelenks, tritt in etwa 1-3% der Fälle auf (Berry, 2013). Durch eine gezielte Schulung der Patienten und die Beachtung postoperativer Bewegungseinschränkungen kann dieses Risiko reduziert werden. Ebenfalls reduzieren minimalinvasive Zugänge das Luxationsrisiko postoperativ.
Erfahrungsbericht:
Dr. med. Schultka berichtet von einem Patienten, der trotz Luxation des Hüftgelenks nach intensiver physiotherapeutischer Behandlung und Anpassung seiner Bewegungsmuster eine vollständige Genesung erreichte. „Die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen Patient und Therapeut sind entscheidend für den Heilungserfolg“, betont Dr. Schultka.
Praktische Tipps zur Unterstützung der Heilung
Bewegung und Mobilisierung
Frühzeitige Mobilisierung fördert die Durchblutung und beugt Thrombosen vor. Bereits am ersten Tag nach der Operation sollten Patienten unter Anleitung aufstehen und kleine Schritte gehen.

Übung zur Mobilisierung der Hüfte, Seitheben (www.osteo24.de)
Anwendung von Kälte- und Wärmetherapie
Kältetherapie kann Schwellungen und Schmerzen reduzieren, während Wärmetherapie die Muskelentspannung fördert. Der gezielte Einsatz beider Methoden kann die Genesung unterstützen.
Psychologische Unterstützung
Eine positive Einstellung und psychologische Unterstützung spielen eine wichtige Rolle im Heilungsprozess. Eine Studie von Bailey et al. (2015) zeigt, dass Patienten mit einer positiven Einstellung schneller genesen und weniger postoperative Schmerzen haben.
Schlussfolgerung
Die Heilung nach einer Hüftoperation ist ein komplexer Prozess, der durch eine Vielzahl von Maßnahmen unterstützt werden kann. Von der Physiotherapie über Schmerzmanagement und Ernährung bis hin zur Vermeidung von Komplikationen – jede Maßnahme trägt zur erfolgreichen Genesung bei.
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Über den Autor
-
Dr. R. Schultka
Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
KMG Klinikum Luckenwalde
Saarstraße 1
14943 Luckenwalde
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