FragenKategorie: Gelenkschmerz & KrankheitsbilderHüftathrose Knorpel aus Stammzellen verpflanzen ?
Frank Hansen fragte vor 2 Monaten

Ich habe linksseitig eine fortgeschrittene Hüftathrose, die meine Beweglichkeit und meine Lebensfreude einschränkt, welche Möglichkeiten gibt es außer einer Hüftprothese und wie weit ist die Forschung aus Stammzellen Knorpel zu gewinnen und diesen einzusetzen?

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Gastbeitrag Gelenk24.de-Team antwortete vor 2 Monaten

Hallo Herr Hansen,

zunächst einmal: Bei einer fortgeschrittenen Arthrose ist der Knorpel im Hüftgelenk meist so stark geschädigt, dass die Gelenkflächen nicht mehr glatt aufeinander gleiten, sondern eher „reiben“. Das verursacht Schmerzen, Steifigkeit und häufig auch Einschränkungen im Alltag und in der Lebensfreude – wie Sie es ja selbst beschreiben.

Zum Thema Stammzellen & Knorpelregeneration

Die Idee, beschädigten Knorpel mit Hilfe von Stammzellen zu „heilen“, ist medizinisch sehr spannend. Tatsächlich laufen weltweit viele Studien dazu. Dabei gibt es zwei große Ansätze:

  • Stammzellen aus dem eigenen Knochenmark oder Fettgewebe: Diese werden aufbereitet und ins Gelenk gespritzt, in der Hoffnung, dass sie entzündungshemmend wirken und eventuell Knorpelzellen „anregen“.
  • Knorpelzüchtung im Labor (Tissue Engineering): Dabei wird körpereigener Knorpel entnommen, vermehrt und später wieder eingesetzt.

Das sollten Sie wissen: Diese Verfahren zeigen bei früher Arthrose oder kleineren Knorpelschäden teilweise gute Ergebnisse. Bei fortgeschrittener Hüftarthrose – also wenn der Gelenkknorpel großflächig zerstört ist – stoßen sie aktuell an ihre Grenzen. Der Einsatz in solchen Fällen ist noch nicht standardisiert, wird selten von Krankenkassen übernommen und befindet sich meist noch im experimentellen Bereich.

Wenn Sie bereits eine fortgeschrittene Hüftarthrose haben und konservative Maßnahmen nicht mehr helfen, ist die Hüftprothese – trotz aller Skepsis – oft die zuverlässigste Methode, um Lebensqualität zurückzugewinnen. Die modernen Implantate halten heute in der Regel 15–20 Jahre und ermöglichen vielen Menschen eine fast normale Beweglichkeit ohne Schmerzen.

WICHTIG! – eine persönliche Einschätzung von einem Orthopäden ihres Vertrauens ist unerlässlich

Bitte beachten Sie: Um eine fundierte und auf Ihre individuelle Situation abgestimmte Entscheidung treffen zu können, ist eine persönliche Untersuchung durch einen erfahrenen Orthopäden unbedingt notwendig. Nur so kann anhand von bildgebenden Verfahren und Ihrer Krankengeschichte die beste Therapie für Sie ausgewählt werden.

Ihr Gelenk24.de-Team