Guten Tag, mein Name ist Angelika Gisewsky, und ich versuche mich kurz zufassen. Das T-Rena Nachsorgeprogramm wurde weder angesprochen noch vorgeschlagen von Orthopäden nach meiner Knie OP und der anschließenden Reha. Auch sonst gab es nur mal eben die obligatorischen 6x Physiotherapie. Ich bekam eine heftige Schleimbeutelentzündung und kann bis heute nicht mehr richtig gehen und gehe auch wieder an Krücken. Treppensteigen ist überhaupt nicht mehr möglich. Zum Sport konnte ich nur 2x nach der OP. Dadurch ist meine Muskulatur nun endgültig verloren gegangen. Welche Möglichkeiten einer langfristigen und intensiven Nachsorge kann ich jetzt noch ergreifen? Was kann ich noch tun? Mit einem Gruß Frau Gisewsky
Guten Tag Frau Gisewsky,
zunächst danke ich Ihnen, dass Sie Ihre Situation so ausführlich schildern. Es tut mir leid zu hören, dass Sie nach der Operation und den bisherigen Maßnahmen weiterhin so stark eingeschränkt sind.
Grundsätzlich gilt: Nach einer Knieoperation ist eine gezielte Nachsorge sehr wichtig – vor allem, um Muskeln wieder aufzubauen, die Beweglichkeit zu verbessern und Folgebeschwerden wie Schleimbeutelentzündungen möglichst zu vermeiden. Es gibt dennoch verschiedene Möglichkeiten, auch jetzt noch aktiv gegenzusteuern. Hier ein paar Punkte die Ihnen weiterhelfen könnten.
- Physiotherapie: Auch wenn Sie bereits eine erste Serie erhalten haben, können weitere Verordnungen sinnvoll sein. Ihr behandelnder Arzt kann – je nach Befund – zusätzliche Rezepte ausstellen. Dabei geht es nicht nur um kurzfristige Maßnahmen, sondern auch um den langfristigen Wiederaufbau von Kraft und Koordination.
- Rehasport oder Funktionstraining: Sie könnten über Vereine oder spezialisierte Einrichtungen ärztlich verordnete Gruppentrainings aufsuchen. Diese sind auf die Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit ausgelegt.
- Medizinische Trainingstherapie / Gerätetraining: Sie könnten auch bei Rehakliniken oder größere Praxen, die das anbieten, ein strukturiertes Training an Geräten unter physiotherapeutischer Anleitung teilnehmen.
- T-Rena oder vergleichbare Programme: Auch wenn dies anfangs nicht angeboten wurde, können Sie prüfen (z. B. über Ihre Krankenkasse oder Rentenversicherung), ob Sie jetzt noch in ein Nachsorgeprogramm aufgenommen werden können. Das Trainingsprogramm T-Rena umfasst 26 Trainingstermine über 6 Monate.
- Schmerz- und Entzündungsbehandlung: Wenn aktuell eine Schleimbeutelentzündung oder anhaltende Schmerzen bestehen, sollte zunächst eine gezielte Abklärung und Behandlung erfolgen – etwa durch Kühlung, entzündungshemmende Medikamente oder Infiltrationen, je nach individueller Situation. Zu einen der weiteren Behandlungsoptionen zählt auch die sogenannte Zelltherapie, weitere Info auf Blogbeiträge von Gelenk24, z.b. Was versteht man unter individueller Zelltherapie bei Kniearthrose.
- Eigenübungen: Ergänzend sind täglich, schonende Bewegungsübungen zu Hause, das ist wichtig. Ein Physiotherapeut kann ihnen individuell Übungen aufzeigen.
Mein Rat: Sprechen Sie Ihren Orthopäden noch einmal gezielt auf eine erneute physiotherapeutische Behandlung und auf Nachsorgeprogramme wie Rehasport oder T-Rena an. Auch die Krankenkasse oder Rentenversicherung können Ihnen Auskunft geben, welche Möglichkeiten für Sie aktuell bestehen.
Bitte verstehen Sie dies als allgemeine medizinische Information. Eine persönliche Untersuchung und Beratung durch Ihren behandelnden Orthopäden oder eine spezialisierte Reha-Einrichtung ist in Ihrem Fall sehr wichtig, um einen individuellen Therapieplan zu erstellen.
Mit besten Grüßen
ihr
Dr. Rüdiger Schultka
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Staff replied 4 Wochen ago
Danke für die ausführliche Information. Ich hatte die T-Rena angesprochen als zusätzliche Option der Nachsorge und auch die D1 Verordnung. Die T-Rena soll aber nur bei nach größeren OP’s zum Einsatz kommen. Meine wäre zu klein. Es wurde der Vorschlag einer Nachsorge falsch verstanden. Ich habe hier niemanden in der Praxis seine oder ihre Kompetenz absprechen wollen oder in Frage stellen wollen. Werde dies jedoch noch einmal ansprechen für ein bestmöglichen Therapieplan.